Ortsnecknamen

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Was sind Ortsnecknamen (ONN)?

ONN sind meist scherzhafte, manchmal aber auch spöttische oder boshafte Namen für die Bewohner von Orten (siehe hierzu auch https://de.wikipedia.org/wiki/Ortsneckname). Wie die Ortsnamen haben wohl auch die ONN einen Bezug auf ein Ereignis, einen Gegenstand oder eine Eigenschaft in der Außenwelt. Motive für solche Namengebungen sind mannigfach, allerdings nicht immer bzw. sogar nur selten bekannt (siehe hierzu ausführlich in Fritz-Scheuplein, Monika/König, Almut/Krämer-Neubert, Sabine/Wolf, Norbert Richard (Hgg.) (2012): Dreidörfer Narrn stehn auf drei Sparrn. Ortsnecknamen in Unterfranken. Würzburg, S. 7ff).

Was finde ich in der Datenbank?

Die Datenbank enthält alle uns bislang bekannten ONN mit weiteren Angaben, z. B. zu den benennenden Orten, zur Aussprache und zur Quelle. Die Datenbank wird fortlaufend ergänzt, aktuell verzeichnet sie 1637 Einträge (davon handelt es sich bei 153 Einträgen um Spruchgedichte) zu 1461 Orten in Unterfranken und angrenzenden Regionen.

Hinweise:

Ortsnecknamen, die mit einem Umlaut beginnen (z. B. Ährleinsköpfe, Ölschnüdel), sind aus technischen Gründen nach dem Buchstaben Z unter dem Button mit den drei Punkten zu finden. Auch Ortsnecknamen, die im Wortinnern einen Umlaut enthalten (z. B. Böcke, Bützig), können ebenfalls aus technischen Gründen nicht alphabetisch in die nach dem Anfangsbuchstaben sortierten Listen eingefügt werden. Sie sind immer am Ende der Listen aufgeführt.

Zu einigen Ortsnecknamen gibt es figürliche Darstellungen, meist Brunnen. Fotos zu diesen figürlichen Darstellungen wurden uns in der Regel von Heimatpflegern sowie von anderen Personen zur Verfügung gestellt. Sie sind mit Angabe der Quelle unter dem jeweiligen Ortsnecknamen abgebildet.

Die neu eingebaute Filterfunktion ermöglicht mehrere Sortierweisen:

Alphabetische Anzeige der Orte von A-Z bzw. von Z-A, für die in der Datenbank Ortsnecknamen verzeichnet sind. Sie können im Feld „Suche“ direkt einen Ortsnecknamen eingeben und erhalten eine Liste aller Orte, für die uns dieser Neckname übermittelt wurde. In den Suchfeldern „Altlandkreis“ und „Landkreis“ sehen Sie die jeweiligen Kürzel in Form der Autokennzeichen sowie die Anzahl der enthaltenen Necknamen. Wenn Sie einen (Alt)Landkreis auswählen, zeigt Ihnen die Liste dann nur die Orte aus dem jeweiligen (Alt)Landkreis an, für die in der Datenbank Necknamen verzeichnet sind. Für Ortsnecknamen aus benachbarten Bundesländern oder Regierungsbezirken haben wir zusätzliche Kürzel eingefügt, z. B. XOF für einen oberfränkischen Ort oder XTH für einen thüringischen Ort. Die Filterfunktionen sind auch kombinierbar, man kann sich z. B. alle Orte im Landkreis Würzburg anzeigen lassen, für die uns der Neckname „Sandhasen“ übermittelt wurde. Durch einen Mausklick auf den Ortsnecknamen öffnet sich ein Fenster, das alle weiteren Informationen enthält. Obligatorisch sind hierbei immer die Inhaltsseite und die Quelle, alle anderen Informationen wie z. B. die mundartliche Aussprache des Necknamens sind fakultativ je nach zugrundeliegender Quelle.

Literatur zu Orstnecknamen

Literatur

Albert, Reinhold (1990): Von Speltesklotzern und Schraubköpf. Dorfspitznamen aus dem Grabfeld. In: Heimatjahrbuch Rhön-Grabfeld 1990. Mellrichstadt, 140-148.

Bronner, Franz Josef (1911): Bayerisches Schelmenbüchlein. 150 Schwänke und Schnurren über bayerische Ortsneckereien. 2 scherzhafte Plaudereien über Taufnamen-, Handwerker-, Standes- u. Berufsneckereien. (Nebst einer Sammlung Ortsnecknamen mit Erklärung u. Ortsneckreime.) Aus dem Munde des Volkes gesammelt und allen Freunden deutschen Volkshumors gewidmet. Ein bayer. Schildbürger- und Scherzbuch, ein wichtiger Beitrag zur deutschen Volkskunde und eine Monographie zur Geschichte des deutschen Volkshumors. Revidierte Ausgabe. Diessen vor München.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (1854-1984). Leipzig. (Fotomechanischer Nachdruck der Erstausgabe München 1994).

Fragebuch für den Sprachatlas von Unterfranken (1993). Hg. von Sabine Krämer-Neubert. Würzburg. Fritz-Scheuplein, Monika (2001): Geteilter Dialekt? Untersuchungen zur gegenwärtigen Dialektsituation im ehemaligen deutsch-deutschen Grenzgebiet. Heidelberg. (= Schriften zum Bayerischen Sprachatlas, Band 3). Fritz-Scheuplein, Monika/König, Almut (2010): Ortsnamen, Bach- und Flussnamen im Sprachatlas von Unterfranken. In: Blätter für oberdeutsche Namenforschung (BONF). Hrsg. von Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein. 47. Jahrgang, 39-76.

Gemeinde Erlabrunn (Hrsg.) (2009): Mir hömm guad rēidæ. Erlabrunner Wortschatz. GPP media on demand Göhl Pößneck, 21.

Gensler, Alois (2016): Die „Wollbacher Sandhasen“. In: Heimatjahrbuch Rhön-Grabfeld 2016. Mellrichstadt, 219-222.

Geschichtsverein Niedernberg e.V. (Hrsg.) (2008): Sou hon isch gesääd. Sacher Druck Niedernberg, 9. Jung, Anni (1986): Ortsnecknamenliste ohne Titel. In: Heimatjahrbuch Rhön-Grabfeld 1986. Mellrichstadt, 124.

König, Almut (2004): Ich bin ein Maulaff'. Ortsnecknamen in Unterfranken. In: Maria Katarzyna Lasatowicz (Hg.) Kulturraumforschung. Berlin, 133-145 ( = Silesia. Schlesien im europäischen Bezugsfeld 1). Kuhn, Ingrid (1995): Decknamen. Zur Pragmatik von inoffiziellen Personenbenennungen. In: Eichler, Emst / HILTY, Gerold / LÖFFLER, Heinrich / ZGUSTA, Ladislav (Hg.): Namenforschung. Ein internationales Handbuch zur Onomastik. Teilbd. 1. Berlin, New York (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 11.1), 515-520.

Kunze, Konrad (1998): dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. München. Liepert, Günther (2013): Spitznamen der Orte im Distrikt Arnstein. In: Jahrbuch 2013 des Arnsteiner Heimatkunde-Vereins e.V. Druckerei Chmielorz Wiesbaden, 153-180. Liesiecki, Josef (1983): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen. Zeitlofs. Moser, Hugo (1950/51): Ortsübernamen. In: Krahe, Hans (Hrsg.): Beiträge zur Namensforschung Band 2. Heidelberg, 301-318.

Moser, Hugo (1951/52): Ortsübernamen (Fortsetzung zu Band 2). In: Krahe, Hans (Hrsg.): Beiträge zur Namensforschung Band 3. Heidelberg, 39-69. Pigor, Cilli (1996): Üwer Schpoot- und Schpitznöme. In: Heimatjahrbuch Rhön-Grabfeld 1996. Mellrichstadt, 145-149.

Röhrich, Lutz (1991/92): Das große Lexikon der sprichwörtlichen Re­densarten. 3 Bde. Freiburg.

Rosenkranz, Heinz (1968): Ortsnecknamen und Einwohnernamen im Thüringischen. In: Deutsches Jahrbuch für Volkskunde. Hrsg. vom Institut für Deutsche Volkskunde. Berlin (Ost), 56-83.

Rübekeil, Ludwig (1996): Völkernamen Europas. In: Eichler, Emst / Hilty, Gerold / Löffler, Heinrich / ZGUSTA, Ladislav (Hg.): Namenforschung. Ein internationales Handbuch zur Onomastik. Teilbd. 2. Berlin, New York (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 11.2), 1330-1343.

Schirmunski , Viktor (1962): Deutsche Mundartkunde. Berlin.

Strassner, Erich (1979): Fränkischer Volkshumor. Schwanksagen, Schildbürgergeschichten und Ortsneckereien aus Franken. Neustadt a.d. Aisch. (= Veröffentlichungen der Gesellschaft für Fränkische Geschichte XII) Südhessisches Wörterbuch (1965ff.). Begründet von Friedrich Maurer. Nach den Vorarbeiten von Friedrich Maurer, Friedrich Stroh und Rudolf Mulch bearbeitet von Rudolf Mulch und [ab Bd. 4] von Roland Mulch. Marburg.

Theatergruppe „Vorhang auf“ (Hrsg.) (2012): Naü Aülæ sidzæ uffn Schaüærædoueř. Greußenheimer Dialekt. Flyer Alarm Würzburg, 31.

Thüringisches Wörterbuch (1966ff.). Auf Grund der von Victor Mi­chels und Herman Hucke fortgeführten Sammlungen bearbeitet unter der Leitung von Karl Spangenberg 1966-1990 (Bd. IV-VI), von Wolfgang Lösch seit 1991. Berlin.

Trost, Werner (2003): Stampes, Worzelköpp und Staffelbrunzer. Ortsnecknamen im Landkreis Miltenberg. Eigenverlag Landkreis Miltenberg.

Wagner, Norbert (1984): Wirziburg 'Würzburg'. In: Beiträge zur Namenforschung. Neue Folge 9, 155-167. Wolf, Norbert Richard (1999): Ethnonymisches. Beobachtungen zu Übernamen in Unterfranken. In: Erträge der Dialektologie und Lexikographie. Fs. Werner Bauer. Hg. von Herbert Tatzreiter/ Maria Hornung/ Peter Ernst. Wien, 521-531.