Broträusche 1476

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Benannter Ort ID SEGNITZ_KT
Ortsneckname Broträusche
Lautform
Transliteration Brod'räusch
Quelle
Inhaltsseite Sonstige
Kommentar Weichd aus, die Broträusch´kumma! Hieß es bereits in früheren Zeiten, wenn die Segnitzer in den Nachbarorten erschienen. Brotrausch= alten Überlieferungen zur Folge eine Anspielung auf die Kargheit des Bodens in der Segnitzer Gemarkung und auf das damit verbundene geringe Einkommen der Bürger einerseits, sowie auf deren Trinkfestigkeit andererseits sein. Dorfchronik: liderliches Volk, das faul, teils versoffejn, auch zum Teil lose gewesen sein soll. Arme Leute sind sie deshalb gewesen, die ersten Segnitzer. Sie wohnten in strohgedeckten Hütten und lebten vorwiegend von dem, was ihnen der sandige Boden bescherte. Die Felder in der kleinen Markung ließen höchstens den Anbau von Roggen und damit die Zubereitung von Schwarzbrot zu. Der ins Maintal abfallende Südhang hingegen lieferte einen süffigen Wein. Schwarzbrot und Most waren also die Hauptnahrungsmittel der alten Segnitzer, während Fleisch und Wurst eher als Mangelware galten. Einen Vorteil hatte die übermäßige Brotliebe des armen Völkchens dennoch: Mit viel Brot verträgt man eben auch mehr Wein. Als die Segnitzer dann auch noch ein Wäldchen für einen Laib Brot verschachert haben sollen, war der Spitzname Brotrausch schließlich geboren. Trotzdem wird auch heute noch zuweilen behauptet, erkenne man einen Segnitzer an der zusätzlichen Portion Brot, die er zu seinen Mahlzeiten verzehrt.
Wortbildung